Heute gibt´s mal Fertiges aus der Dose.
Viele Jahre habe ich den SPIEGEL mit großem Interesse gelesen, und mich dabei doch regelmäßig um den größten Genuss betrogen,… denn wer liest schon die letzte Seite? Erst spät bin ich auf den „Hohlspiegel“ aufmerksam geworden. Eine regelmäßige Rubrik, in der Sprachkapriolen und Wortkarambolagen aus Zeitungsartikeln, Kleinanzeigen oder Werbebeilagen gesammelt werden. Mittlerweile ist die letzte Seite für mich immer die Erste Seite, schließlich will man doch wissen, wie man seinen Fußpilz behandelt, nämlich mit Knoblauch. Dazu müssen zuerst ein paar Zehen fein gehackt werden. Wann der Knoblauch endlich ins Spiel kommt, wird dem interessierten Leser leider nicht verraten.
Überhaupt ist die Gesundheitsfürsorge ein steter Quell für unfallträchtige Formulierungen, wenn beispielsweise dem Leser geraten wird, er möge die Netzhaut immer im Auge behalten.
Aber auch gesundheitspolitisch wird man auf dem Laufenden gehalten, wenn es heißt: Briten planen Einschnitte bei Operationen.
Kochen ist ein ebenso unerschöpfliches Thema. Wir alle kennen die Kochbücher, in denen alte, vergessene Rezepte vorgestellt werden. Aber lassen sich nicht appetitlichere Kochbuchtitel finden als Probieren, was Oma gegessen hat?
Zuletzt geht es denn auch auf die Seite Vermischtes, wenn in Schlagzeilen berichtet wird von Einbrecher beißen an Nagelstudio auf Granit oder von Beinamputierter auf freiem Fuß. Immerhin ist er nicht auf Freiersfüßen unterwegs.
Die Idee zu diesem Kolumnenthema war übrigens der aktuelle Eintrag Dem Sieger winkt ein Spanferkel und bei meiner Recherche bin ich noch auf den erfreulichen Hinweis gestoßen, dass wir auch weiterhin bei unseren Chorpartys guten Gewissens hemmungslos tanzen können. Wir können auf temporäre Heilung hoffen, denn wer will nicht Beim Tanzen die Demenz vergessen.